"Zum Thema Brandschutz: In dem Buch „Fachwerk als historische Bauweise" von G. Ulrich Großmann und Hubertus Michels heißt es:

"Brandgefahr? Holz kann brennen, doch das Fachwerkhaus ist keineswegs ein besonders brandgefährdetes Haus. Wesentlich gefährlicher sind beispielsweise Stahlbetonbauten, insbesondere wenn sie mit PVC-Böden ausgelegt und reichlich mit Gardinen ausgestattet sind. Die angebliche Brandgefährlichkeit beruht vor allem auf der ausgeprägten Unkenntnis vieler Bürokraten, die von Genehmigungsbüro der Stadtverwaltung aus ein kleines und ein großes Problem zu bewältigen haben: Das kleine Problem ist, die Gefährdungen durch Bauwerke so einzuschränken, dass der Sachbearbeiter seiner Aufgabe (z. B. als Bauaufsicht) gerecht wird. Das große Problem ist, alles zu unterlassen, was in einem tatsächlichen Schadensfall auf ihn zurückfallen könnte - denn wenn etwas passiert, so hat man sich daran gewöhnt, nicht nach den Ursachen zu fragen, sondern man prüft, ob irgendeine Genehmigungsbehörde einen Fehler gemacht hat. Für den Beamten kann eine sachlich richtige Entscheidung, die aber nicht den DIN-Normen oder Verordnungen entspricht, zu einem Verhängnis werden. Er muss dem Buchstaben des Gesetzes gerecht werden, wobei der Sinn durchaus auf der Strecke bleiben kann. Die Gerichte fragen später nur, ob die Bestimmungen eingehalten wurden." (S. 230)

Die Ausführungen über die Brandgefahr sind besonders deshalb von Interesse, weil die Autoren definitiv nicht zu den Befürwortern von Rekonstruktionen gehören.